Die meisten Menschen leiden unter verschiedenen Arten und Typen von Kopfschmerzen. Starke Kopfschmerzen haben nicht nur negative Auswirkungen auf das Sozialleben der Betroffenen…
sondern verursachen auch ernsthaften Arbeitsverlust und Leistungsabfall. Zu den häufigsten und vielleicht auch bekanntesten Kopfschmerztypen gehört die MIGRÄNE. Migräne wird dreimal häufiger bei Frauen beobachtet als bei Männern, nahezu 10-15% der Bevölkerung leidet unter Migräne.
Warum entwickelt sich eine Migräne
Auch wenn verschiedene Theorien über die Ursachen von Migräne vorgetragen wurden, sind die wahren Entstehungsgründe dieser Krankheit noch unbekannt. Es ist bekannt, dass genetische Veranlagung und Umweltfaktoren wichtige Einflussfaktoren für die Migräne sind. Verschieden wissenschaftliche Arbeiten haben bewiesen, dass bei Migräne-Patienten die Neuronen, die sich in der Gehirnrinde befinden leichter stimuliert werden als normal. Außerdem wurde herausgefunden, dass die Schmerz-Auslöser (Rezeptoren), welche eine Funktionsstörung aufweisen ebenfalls zu einer Migräne führen.
Die Migräne hat 4 Haupt-Auslösepunkte. Der erste Auslösepunkt ist der Trigeminusnerv der sich in der Nasenscheidewand befindet. Die im Stirnbereich und hier besonders an den inneren und mittleren Bereichen der Augenbrauen befindlichen starken Muskeln können sich verkrampfen und für die Stimulation der Sinnesnerven hier führen. Die Aktivität der an der Schläfe befindliche Temporalmuskeln und der am Hinterkopf befindlichen Halbdornmuskeln können ebenfalls die in diesem Bereich befindlichen Rezeptoren stimulieren und eine Migräneattacke hervorrufen.
Migräneattacken und Ihre Symptome
Die Häufigkeit und Stärke der Migräneattacken sind von Person zu Person verschieden. Die Migräneattacken können innerhalb von Stunden durchgestanden werden, aber auch mehrere Tage dauern. Migräneattacken beginnen meistens in der dritten Lebensdekade zwischen dem 20.-30. Lebensjahr und werden in vierstufigen Attacken beobachtet.
Die Prodrom-Phase sind im Allgemeinen Symptome, die einige Tage vor der Attacke beobachtet werden, und äußern sich mit Unwohlsein, Gereiztheit, Verstopfung, Lockerung und häufiger Harndrang. Die Patienten können an den Veränderungen ihrer psychischen Situation merken, dass sich eine Migräneattacke ankündigt.
Aura werden die neurologischen Störungen, die vor einer Migräneattacke auftreten, genannt. Muskelschwäche, Sprach- und Sehstörungen, Aufleuchten von Blitzen in den Augen, doch die meisten Migräneattacken werden ohne Aura beobachtet.
Schmerzattacke-Periode dies ist die Phase, in der die Migräneschmerzen auftreten, diese kann innerhalb von Stunden abklingen, aber auch Tage anhalten. Die Migräne beginnt meistens im Stirnbereich, am Hinterkopf, im seitlichen Kopfbereich und hinter den Augen. Der Anfangspunkt der Schmerzen kann bei der Auswahl des Behandlungspunktes der Migränechirurgie behilflich sein.
Postdrom oder Phase nach der Attacke, in dieser Phase fühlen sich die Patienten abgeschlagen, müde und kraftlos. Doch dies ist auch ein Anzeichen für die Entspannung nach der Attacke.
DIE MIGRÄNE BEHANDLUNG
Jeder Patient mit Kopfschmerzen sollte vorerst von einem Facharzt für Neurologie bewertet werden. Gefäßbeschwerden, Tumorläsionen und Hirnblutungen und ähnliche Gründe für Kopfschmerzen, die lebensbedrohlich sein können, müssen differenziert bewertet und ausgeschlossen werden.
Die Migränebehandlung kann in die medikamentöse und chirurgische Behandlung und somit im Grunde in 2 Bereiche eingeteilt werden. Die medikamentöse Behandlung wird von Neurologen (erfahrene Neurologen mit einer Spezialisierung auf Kopfschmerzen) durchgeführt und kann bei der Behandlung von Migräneattacken oder der Verringerung der Häufigkeit der Attacken sehr effektiv sein. Um Migräneattacken zu vermeiden, sollten Lebenswandel und Angewohnheiten, wie Rauchen, Alkoholkonsum und Koffeinkonsum geändert werden.
Patienten, die sich für eine Migräne-Chirurgie eigenen, gehören zu der Patientengruppe, die nicht auf die medikamentöse Behandlung anspricht, doch sollte nicht vergessen werden: DIE CHIRURGISCHE BEHANDLUNG IST NICHT FÜR JEDEN MIGRÄNE-PATIENTEN EINE LÖSUNG. Obwohl die chirurgische Behandlung für viele Patienten vorteilhafte Besserungen bietet, wird auch beobachtet, dass sie bei einigen Patienten gar keinen Einfluss auf die Genesung hat.
Botox bei der Migräne-Behandlung
Das für ästhetische Zwecke eingesetzte Botulinum-Toxin (Botox) kann mit Injektionen gewährleisten, dass die Migräneattacken seltener werden und schwächer ausfallen, dies wurde durch Patientenberichte festgestellt. Patienten, die nach einer Faltenbehandlung mit Botox im Stirnbereich beschrieben, dass sie von ihren Migräneschmerzen befreit wurden, hat die Idee, die Migräne durch die Deaktivierung der Muskeln der sensorischen Nerven zu behandeln wieder populär werden lassen und dafür gesorgt, dass der Weg für die Entwicklung von neuen chirurgischen Techniken freigemacht wurde.
MIGRÄNE-CHIRURGIE
Wir hatten bereits vorher angesprochen, dass es 4 Migräne-Auslösepunkte gibt, die Stirn, die Schläfen, der obere Nackenbereich und die Nasen-Augen-Partie. Mit der Migräne-Chirurgie werden bezweckt die Faktoren, die für Irritationen an sensorischen Nerven in diesem Bereich sorgen, entweder im Ganzen aufzuheben oder zumindest zu verringern.
Die im Stirnbereich befindlichen sensorischen Nerven reagieren auf die Bewegungen der Muskelgruppe, die sich in der Mitte der Augenbrauen befindet, und können somit Migräneattacken auslösen. Durch die Augenlider oder den Stirnbereich können in diese Bereiche eingedrungen werden, die Muskeln, die sich um diese Nerven befinden, werden entnommen oder der Druck auf die Nerven wird gemindert (Dekompressionsbehandlung), dies kann zur Minderung der Migräneattacken führen.
Concha-Hypertrophien (Polypen), die zur Reizung der sensorischen Nerven in der Nase führen, Knochen- und Knorpelkrümmungen können ebenfalls Migräne verursachen. Es ist bekannt, dass bei manchen Patienten nach einer Nasenkorrektur die Kopfschmerzen abgeschwächt wurden.
Es werden chirurgische Maßnahmen durchgeführt, die zur Beruhigung der Nerven beitragen, die an den Migräne-Auslösepunkten festgestellt werden, wie im Stirn- und Nasenbereich.
Zusammenfassend gesagt; die Migräne-Chirurgie wird als Alternative bei Patienten durchgeführt, die nicht auf die medikamentöse Behandlung ansprechen. Auch wenn die chirurgischen Eingriffe zur Behandlung der Migräne immer noch umstritten sind, sind die vielen Patienten, die mit einer Migräne-Chirurgie von den Kopfschmerzen befreit wurden, unterstützen die Schritte in diese Richtung. Die richtige Patientenauswahl, eine aufrichtige Kommunikation zwischen Arzt-Patient über die realistischen Erwartungen von der Operation, wird dazu beitragen, dass die chirurgische Methode bei der Behandlung der Migräne, welche die Lebensqualität der Betroffenen enorm mindert, sich mit der Zeit immer mehr verbreiten wird.
Originally posted 2020-01-06 12:36:34.